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Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als
es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen
war. 2 Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den
Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen,
und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. 3 Da gingen Petrus und
der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; 4 sie liefen beide
zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als
Petrus, kam er als erster ans Grab.
5 Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht
hinein. 6 Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in
das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen 7 und das Schweißtuch,
das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden,
sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. 8 Da ging
auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein;
er sah und glaubte. 9 Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass
er von den Toten auferstehen musste."
Das Heilige Antlitz (Volto Santo) ist ein dünner
Schleier, der 17 cm breit und 24 cm lang ist. Auf diesem Schleier ist
ein geheimnisvolles Bild eingeprägt, das nach der Überlieferung
die wahren Gesichtszüge Christi wiedergibt.
Wissenschaftliche Untersuchungen an der Universität Bari haben
ergeben, dass der Gesichtausdruck auf dem Schleier u.a. deshalb kein
Gemälde sein kann, da es keine Spur von Farbe und Lösungsmitteln
aufweist und ebenso wenig das Ergebnis eines besonderen Gewebes oder
einer besonderen Webart ist. Eine andere wissenschaftliche Untersuchung
hat wiederum zarteste Farbspuren auf den Fasern festgestellt (ähnlich
dem "Bildnis" der Muttergottes von Guadaloupe).
Ebenso wie beim Leichentuch Christi, das in Turin aufbewahrt ist, kann
niemand erklären, wie das Antlitz auf dem Tuch „eingeprägt“
worden bzw. entstanden ist. Die deutsche Trappistin, Pharmazeuting und
Ikonenexpertin Schwester Blandina Paschalis
Schlömer hat in langjährigen Studien bewiesen,
dass sowohl das Turiner Grabtuch, als auch der Schleier von Manoppello
einen gemeinsamen Ursprung haben und dass sie genau übereinstimmen.
Der Nachweis gelang durch die Übereinandersetzung von Ablichtungen
beider Reliquien auf Folien. Schwester Blandina hat über Ihre Forschungen
ein Buch veröffentlicht (s. Bücher).
Auf
Anregung von Schwester Blandina Paschalis Schlömer har einer der
weltweit renommiertesten Turiner Grabtuchexperten, Pater
Heinrich Pfeiffer SJ, Professor an der päpstlichen Universität
Gregoriana, die Reliquie Ende des 20. Jahrhunderts untersucht.
Er hat sich intensiv mit diesem Bildnis befasst und u.a. ein Buch über
das volto santo publiziert (s. Bücher). Wie Zeitungen
und Fernsehen in aller Welt berichteten, stimmt der Schleier von Manoppello
nach seinen Forschungen genau mit dem "veronikon" (wahres
Antlitz), der uralten Reliquie mit dem Antlitz Christi, überein.
Nach der Verwahrung zwischen 1300 und 1600 im alten Petersdom zu Rom
(Konstantinsbasilika) verloren sich die Spuren im Jahr 1608, als Papst
Paul V. die Kapelle, in der sich die Reliquie befand, abreißen
ließ. Gesichert ist dann die Aufbewahrung ab dem Jahre 1648 im
Kapuzinerkonvent von Manoppello, während der Erwerb im Dunkeln
liegt.
Ein Buch von Paul Badde zum volto santo
ist im Oktober 2005 erschienen (s.
Bücher).